100% Eigenverbrauch von der PV-Anlage – Geht das?

Photovoltaikanlagen bieten eine vielversprechende Möglichkeit, die eigene Energieversorgung nachhaltiger und kostengünstiger zu gestalten. Doch ist es möglich, sich wirklich zu 100% autark zu machen und komplett unabhängig vom Stromversorger zu werden? Dieser Beitrag beleuchtet die theoretischen und praktischen Aspekte dieser Frage und erklärt, wie Du den Eigenverbrauch Deiner PV-Anlage optimieren kannst.

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Theoretische Autarkie: Eine mögliche Bilanz

Die Idee, durch eine Photovoltaikanlage vollständig unabhängig von externen Stromlieferanten zu werden, klingt verlockend. Theoretisch ist dies durchaus machbar. Angenommen, ein Haushalt benötigt jährlich 5.000 Kilowattstunden Strom. Mit einer entsprechend dimensionierten Anlage, beispielsweise einer mit 6 kW Peak, könnte diese Menge an Strom erzeugt werden. Unter optimalen Bedingungen würde dies bedeuten, dass der gesamte Energiebedarf durch die Photovoltaikanlage gedeckt wird.

Praktische Herausforderungen: Produktion vs. Verbrauch

In der Praxis zeigt sich jedoch schnell, dass eine 100%ige Autarkie deutlich komplizierter ist. Die Stromproduktion einer Photovoltaikanlage ist stark saisonabhängig. Etwa zwei Drittel des Jahresertrags werden zwischen März und September erzeugt, während die sonnenarmen Monate von Oktober bis Februar lediglich ein Drittel des Jahresertrags beisteuern. Der Energiebedarf hingegen bleibt weitgehend konstant, mit tendenziell höherem Verbrauch in den Wintermonaten.

Dieses Ungleichgewicht führt dazu, dass der erzeugte Strom oft nicht dann zur Verfügung steht, wenn er benötigt wird. Ein Beispiel: Im Sommer kann es passieren, dass während einer Urlaubsabwesenheit wenig Strom verbraucht wird, obwohl die Anlage in dieser Zeit die höchste Produktion erzielt. Der überschüssige Strom kann nicht vollständig gespeichert werden, da die Kapazität der Batteriespeicher begrenzt ist.

Wirtschaftliche Betrachtung: Optimaler Autarkiegrad

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Wirtschaftlichkeit. Es ist zwar möglich, den Eigenverbrauch durch eine kleine, genau dimensionierte Anlage zu maximieren, was zu einer hohen Eigenverbrauchsquote führt. Allerdings sinkt dabei der Autarkiegrad, da ein großer Teil des Stroms weiterhin zugekauft werden muss. Umgekehrt bedeutet eine hohe Autarkie, dass eine größere Anlage installiert werden muss, was die Investitionskosten in die Höhe treibt.

In der Praxis hat sich ein Autarkiegrad von etwa 70 bis 75% als sinnvoller Kompromiss herausgestellt. Dieser Grad stellt eine gute Balance zwischen den Kosten der Anlage und der erzielten Unabhängigkeit dar. Investitionen, die darauf abzielen, den Autarkiegrad deutlich über 75% zu steigern, sind in der Regel wirtschaftlich nicht rentabel, da der Aufwand und die Kosten überproportional ansteigen.

Weitere Informationen zum Thema Autarkiegrad und Eigenverbrauchsquote in unserem Blog-Beitrag "Maximiere Deinen Autarkiegrad mit Photovoltaik".

Fazit: Wirtschaftliche Unabhängigkeit statt vollständiger Autarkie

Während eine vollständige Autarkie in der Praxis nahezu unmöglich ist, kann durch geschicktes Management und die optimale Dimensionierung der Anlage eine wirtschaftliche Unabhängigkeit erreicht werden. Dies bedeutet, dass die Stromkosten auf null gesenkt werden können, indem der im Sommer erzeugte Überschuss an den Netzbetreiber verkauft und im Winter, wenn die eigene Produktion nicht ausreicht, zurückgekauft wird. So entsteht eine bilanzielle Autarkie, die es ermöglicht, über das Jahr hinweg keine Stromkosten zu haben, obwohl eine 100%ige physische Autarkie nicht erreicht wird.

Die Schlüsselwörter für den Erfolg sind:

  • die optimale Auslegung der Anlage
  • das Verständnis der eigenen Verbrauchsmuster

Nur so kann ein guter Kompromiss zwischen Autarkie PV und dem Eigenverbrauch PV Anlage gefunden werden, der sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll ist.

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